Auswärtsfahrt am Heimspieltag

Teutolauf 19. Oktober 2019

28.10. (as)

Wir hatten gehofft, wir hatten gebetet (Scherz), aber die DFL (¡€%€#€§€?€&€!) war unnachgiebig und terminierte das Heimspiel gegen Darmstadt ausgerechnet auf den Samstag, an dem wir uns nach Lengerich (Westf.) aufmachten sollten. Es hatten sich sieben Läufer*innen angekündigt, aber am Ende blieben nur Martin B., Martin K., Tim B. & ich übrig. Zwei krankheitsbedingte Absagen und eine mutwillige Zerstörung eines Boilers führten zur Dezimierung. An dieser Stelle der Hinweis, Ihr müsst nicht extra Euer Inventar zerstören nur um nicht mitfahren zu müssen – ein schlichtes „Sorry, kann nich mitfahrn“ ist vollkommen ausreichend, Marco. Leider führten die Absagen auch noch dazu, dass wir nicht in die Mannschaftswertung kamen.

Wir trafen uns um 7:45 Uhr am Hauptbahnhof und fuhren mit dem Metronom nach Osnabrück. Unterwegs sammelten wir noch einen Wanderrucksack ein, der Tim im Gepäck hatte. Tim ist ein erfahrener Auswärtsfahrer und hatte daher folgendes für den Teutolauf im Gepäck: 10 Personen Zelt, Streitaxt, zwei Waffeleisen (man weiß ja nie), Schnorchel, Satellitentelefon, Morsealphabet aus einem YPS Heft ausgeschnitten, Brennholz und Zunder, Feuerwehrhelm, Luftpumpe, Bunsenbrenner, Dosenravioli, Luftmatratze, Wasserkanister, Kompass, Leuchtpistole, Angelrute mit Köder, Lasso, Pferdesattel und Reitstiefel (für die Teutoburger Wildpferde), Tischgrill und einen Restaurantführer für Osnabrück, welcher leider auf der Fahrt verloren ging. Wohlgemerkt alles in einem Rucksack. Wir können noch viel von Tim lernen, unser Sportwart ist uns immer einen Schritt voraus.

In Lengerich angekommen entschieden wir uns gegen den Bus und für einen bekannten online Kartendienst um zu Fuß weiterzulaufen. Unglücklicherweise war der Dienst nicht richtig gepflegt und so standen wir vor den Trümmern einer ehemaligen Brücke (wir vermuten Marco trat vor zwei Jahren dagegen). Nach kurzem Umweg Startnummern geholt und die Umkleiden gesucht. Hier ein kleiner Kritikpunkt am ansonsten so toll organisierten Lauf: bessere Beschilderung. Ja stimmt, es ist in der Übersichtskarte verzeichnet, aber für Neulinge wie uns wäre es eine Hilfe gewesen. Unter Stadion verstehen wir auch etwas Größeres, das man als selbiges erkennt wenn man anderthalb Meter davor steht. Noch schnell ein Gruppenselfie im Startblock und los ging’s.

Martin B. setzte sich schnell von uns ab. Auch Tim und Martin K. liefen bald vor mir. Der Köln Marathon eine Woche zuvor steckte mir noch in den Knochen und so wollte ich mich erstmal schonen und abwarten. Überhaupt wurde ich die ersten Kilometer oft überholt. Insgesamt drei steile Anstiege mussten wir bezwingen. Beim ersten langen Anstieg überholte ich dann meinerseits wieder viele Läufer*innen, u.a. auch Tim und Martin K. Diesen Anstieg meisterte ich auch noch problemlos, bei den beiden anderen war ich tatsächlich froh, dass fast alle Läufer*innen gingen, ich also kaum an ihnen vorbei gekommen wäre und so eine kleine Verschnaufpause bekam.
Der Waldboden war matschig, es hatte viel geregnet. Wir wurden von einem Streckenordner auch einmal darauf hingewiesen, dass der kommende Pfad ausgewaschen sei. Hier und da rutschte ich, aber zum Glück fiel ich nicht. Ein Highlight war sicherlich der Baumwipfelpfad. Dazu mussten wir eine Wendeltreppe hoch laufen. Oben angekommen war auch Vorsicht geboten, denn durch den Regen waren die Holzbohlen ziemlich rutschig. Die Laufstrecke ist nicht abgesperrt. Man teilt sie sich mit Spaziergänger*innen und Radfahrer*innen. Da gab es mal mehr mal weniger verständnisvolle Menschen. Insgesamt war aber die Stimmung super. Auch als es in Strömen goß hatten sich hier und da Leute an der Strecke gesammelt, die uns Läufer*innen mit Rasseln und Rufen anfeuerten.
Richtig Spaß gemacht haben die letzten vier Kilometer, denn da ging es fast nur bergab. Hier konnte man Zeit gutmachen. Eine kleine Überraschung war zudem, dass der Lauf mit 28,2 km kürzer war als angegeben war. Nach 2:49:01 h kam ich ins Ziel und wurde von Martin B., der schon knapp 20 Minuten früher ins Ziel lief, empfangen. 3 Stunden nach dem Startschuss waren wir wieder vereint, gingen duschen und machten uns auf den Weg nach Osnabrück.

Hier rächte sich, dass Tim den Restaurantführer verloren hatte. Abermals auf einen bekannten online Dienst angewiesen machten wir uns auf die Suche nach einer Pizzeria. Schwieriges Unterfangen mit dem veganen Klotz am Bein ¯\_(ツ)_/¯ Nach einer Stunde Suche landeten wir wieder am Hauptbahnhof in einem Dönergrill. Immerhin hatte der auch Pizza. Die kurioseste Episode auf unserer Essenssuche war, als wir uns auf einen Tipp eines Einheimischen verließen. Okee, „Vennemann’s“ klingt jetzt nicht gerade eben nach Cucina tipica italiana, aber wir waren gutgläubig. Das italienische Restaurant stellte sich dann als Bistro heraus, das sein Raucherkneipenambiente seit 40 Jahren konsequent pflegt und konserviert. Wir wurden schnell skeptisch, nicht nur wegen des Deutschlandschals über dem Eingang. Zudem befürchteten wir vom Team „Kümmerlinge“ zu einer Partie Dart herausgefordert zu werden. Wie schon erwähnt landeten wir schlussendlich in einem Imbiss. Es wurden aber alle satt und das Bier war kalt und günstig. Immerhin. Unser Zug hatte gehörig Verspätung, aber mit Kaltgetränken aus dem Bordbistro wurde es zu einer kurzweiligen Fahrt. Uns allen hat es viel Spaß gemacht. Wir waren sicherlich nicht das letzte Mal in Lengerich.

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