Nein zu Olympia 2024 in Hamburg!

Hier der volle Wortlaut und die Begründung des Antrags:

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Antrag »Nein zu Olympia 2024 in Hamburg!«  
Die Mitgliederversammlung der Marathonabteilung des FC St. Pauli möge beschließen: »Als Breitensportlerinnen und Breitensportler lehnen wir die Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024 ab und werden dazu aufrufen, beim Referendum zu dieser Frage am 29.11.2015 mit ›Nein‹ zu stimmen.«
 
Begründung
Die Olympiabewerbung Hamburgs und das Bürgerschaftsreferendum am 29.11.2015, in dem über diese Bewerbung abgestimmt werden soll, sind das beherrschende Thema in der Stadt. Es ist über die rein sportpolitischen Aspekte hinaus ein Thema mit vielen Facetten und Fallstricken: Spiele in Hamburg würden auf jeden Fall die Stadtentwicklung in erheblichen Maße beeinflussen – und das nicht zum Guten.
Viele Verbände, Initiativen und Institutionen – von Ver.di, dem BUND, über das Diakonische Werk und den AStA bis hin zum NaBu – warnen vor Olympia in Hamburg – aus sozialen, umweltpolitischen und sicherheitspolitischen Gründen. Diese Menschen treibt die Sorge vor noch mehr Sicherheitsmaßnahmen und Gefahrengebieten in der Stadt um. Hamburg wird – wie London 2012 – vor und während der Spiele zur Hochsicherheitszone: Die Stadt wird einer Festung gleichen. Polizeisperren, schwerbewaffnete Uniformierte überall und verstärkte Kameraüberwachung werden den öffentlichen Raum für die Spiele regulieren. Allein die Sicherheitskosten werden auf 1,4 Milliarden Euro geschätzt.

Über allem steht die ungeklärte Frage, was die Spiele wirklich kosten werden und wer das vor dem Hintergrund einer »Schuldenbremse« in Hamburg am Ende bezahlen wird. Allein die Bewerbung kostet Millionen, die an anderer Stelle in der Stadt händeringend gebraucht werden könnten. Nicht zuletzt im Breitensport, der entgegen den Versicherungen der Olympiabefürworter eben nicht von den Spielen profitieren würde.
Ein Beispiel: Schulkinder aus Osdorf brauchen keine Olympiaschwimmhalle auf dem Kleinen Grasbrook, sondern benötigen dringend funktionierende Sportstätten in ihrem Viertel.

Die Olympiakampagne der Stadt setzt nicht auf Information und Transparenz, sondern auf Emotionen (»Feuer und Flamme«). Dabei drehen sich Olympische Spiele schon längst nicht mehr um den sportlichen Wettkampf der »Jugend der Welt«, sondern um’s Geschäft und um die Profite von Konzernen – nicht zuletzt die des IOC, das ähnlich korrupte Strukturen wie die FIFA besitzt.
Ohne zu wissen, was Olympia kostet, wer die Rechnung bezahlt und wie die Verhandlungen mit dem IOC ausgehen werden (Stichwort »HostCity-Vertrag«), sollen die Hamburger*innen am 29.11.2015 eine Entscheidung treffen, die die Stadt auf Jahrzehnte hinaus belasten wird. Das ist unverantwortlich. Deshalb sagen wir: »Nein zu Olympia 2024 in Hamburg!«.

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