Treppen und Treppchen

Helgoland (fb). Das hatte sich gelohnt. Eine Gruppe von 12 Personen machte sich am Morgen des 03.05.2013 im Halunderjet auf dem Weg zur Hochseeinsel Helgoland, um dort die Tradition der St. Paulianischen Erfolge fortzusetzen. Nach ruhiger Überfahrt und 1,5 km Gepäckmarsch wurden die Unterkünfte bezogen und gerade das für jederfrau und -mann auch deutlich sichtbar gemacht.

Den Novizen wurde die Strecke erklärt – für alle neu: Diesmal wurden fünf Runden gelaufen, damit die Energiewende auch gelinge (Bauarbeiten im Hafenbereich). Das würde bedeuten, fünfmal den Düsenjäger mit seinem steilen Anstieg zu erklimmen. Dass das auch dem langsamsten Läufer der Expedition gelingen sollte, kann in der Mediathek des NDR betrachtet werden. Schnell waren in der Nordseehalle die Startnummern und Starterbeutel gesichert. Dann ging es zum Briefing. 195 m Startvorgabe und dann fünfmal 8,4 km. Eine abteilungsinterne Nudelparty gab dem Tag den Rest, sehr gut vorbereitet vom halben Team und Soßen-Urs.

Der Samstag war noch jung, aber schon sehr warm, als der obligatorische Vor-Start-Fototermin an dem Ort vorgenommen wurde, an dem die Gesinnung plakatiert und zum gemeinsamen Lauf gegen Rechts am 02.06.2013 eingeladen wurde. Die Treppen ins Unterland genommen ging es ab zur Startlinie. Von dieser konnte sich Burkhard am besten absetzen und letztlich auch die abteilungsinterne Wertung, die es nicht gab, für sich entscheiden. Seine Sylvia feuerte aber nicht nur ihn, sondern das ganze in den Vereinsfarben erschienene Team unermüdlich an.

Bei einem meiner Rundendurchläufe hörte ich den fachkundigen Sprecher Volker Krajenski (früher selbst ein TOP-Marathon- und Ultraläufer) noch sagen, dass ein St. Paulianer sein persönlicher Geheimfavorit sei. Mich konnte er damit nicht gemeint haben, das wird wohl Burkhard gewesen sein, der letztendlich als Gesamtsiebter souverän seine Altersklasse M 55 gegen 18 Konkurrenten gewann und den Grundstein für den zweiten Platz der ersten Mannschaft FC St. Pauli Marathon in der Teamwertung legte. Zu dieser Mannschaft gehörten auch Olaf, der guter dritter der 34 Mann starten M45 wurde, und Urs. Letzterer hatte sich von uns allen das Rennen eindeutig am besten eingeteilt, konnte am Ende noch einmal so richtig zulegen und dabei seine Bergerfahrung ausspielen.

Dass die zweite Herrenmannschaft der Abteilung auf Rang sechs und damit genau in die Mitte der Herrenteamwertung kam, lag daran, dass sich Dirk, Karsten und Tobi gegen die zunehmende Wärme und den Kräfteverschleiß tapfer und erfolgreich gewehrt haben. Gerade für Tobi hat sich das doppelt gelohnt. Er konnte in der 10 Mann starken M 30 einen unerwarteten zweiten Platz und den zugehörigen Pokal mit nach Hamburg nehmen, was er und das gesamte Team begeistert gefeiert haben. Allen Anwesenden wird in Erinnerung bleiben, wie er mit der Totenkopffahne in der Hand bei der Siegerehrung die Bühne gestürmt hat.

Zwar ohne Einzelplatzierung, aber mit einem überraschenden Mannschaftserfolg kehrten unsere Damen aus dem Kreis Pinneberg (zu diesem gehört Helgoland) zurück. Hinter der überragenden SG Siegen-Giersberg reichte es zu einem nicht erwarteten Platz 2. Das lag erstens daran, dass alle drei Damen eine unglaubliche Willenskraft an den Tag gelegt haben. Und es lag daran, dass das Teambuilding an jenem Tag besonders gut funktionierte. Dirk reagierte grandios und korrigierte beim Veranstalter Birgits Anmeldung von FC St. Pauli Tri… zu FC St. Pauli Mar… . Das war völlig legitim, denn schließlich konnten die vereinigten Überzeugungskräfte dafür sorgen, dass Birgit sich an jenem Tag zu dem lange überlegten Abteilungswechsel durchringen konnte. Sicher hat sie dabei die tolle Stimmung im Team überzeugt – ebenso wie der Umstand, dass sie trotz der Kurzfristigkeit ihres Starts viel besser als von ihr erwartet durchgekommen ist.

Mit Birgit im Damenteam waren Katy und Michéle. Katy hatte die ganze Reise einschließlich einer laufenden Rundumstreckenbetreuung von Markus geschenkt bekommen und wurde von ihm auch gleich unter der Marathonabteilung angemeldet. Die weitere Anmeldung im Verein ist nach ihrem sehr gelungenen Marathondebüt nur noch Formsache und eine Frage von wenigen Tagen. Bei Michéle war es umgekehrt, sie hatte ich zuerst in Abteilung und Verein angemeldet, ehe wir uns gemeinsam zum Helgolandmarathon gemeldet haben. Das dankte sie mir, in dem sie nicht mit den anderen Mädels losgelaufen ist, sondern mich auf den ersten anderthalb Runden geduldig begleitet hat. Danach wurde das Leistungsgefälle einfach zu groß und ich begnügte mich damit, das Team vor mir her zu …, ja was auch immer.

Ähnlich denkwürdig wie der Lauf wurde auch der Abend danach. Bei den vielen Ehrungen für das Team und den Verein insgesamt (Tobias von der Triathlonabteilung wurde dritter in der M35) war braun-weiß bzw. die Totenkopffahne quasi permanent auf der Bühne. Wechselweise in der Nordseehalle bei der Afterrunparty und in der Diskothek Krebs tauchte die Kiezgruppe auf und nahm dabei allerlei verschiedenste Getränke zu sich und hatte sogar noch die Kraft, die Haarbänder zu öffnen und diverse Tanzflächen zu rocken.

Trotzdem gab es am nächsten Morgen nur begrenzte Kater, gelernt ist gelernt. Einzelne erkundeten noch einmal die Insel mit ihrer Vogelwelt oder die gegenüber liegende „Düne“. Andere suchten eine Kneipe für einen schönen Fußballnachmittag. Letztlich fanden sich alle nach und nach in der Sansibar ein, um bewegte Bilder aus Duisburg zu sehen, ehe der Halunderjet alle wohlbehalten wieder auf das Festland brachte. Helgoland machte uns nicht zuletzt durch zahlreiche Anfeuerung deutlich, dass wir auch im nächsten Jahr wieder herzlich willkommen sind.

helgoland2013

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